Initiative Wund?Gesund!: Versorgung und Erstattung des Wundmanagements in Österreich zukunftsfit gestalten
Mit nahendem Wahltermin werden konsensuale Schritte schwieriger
„Insbesondere im niedergelassenen Bereich fehlt in Österreich ein zentraler, transparenter, nachvollziehbarer, einheitlicher und verbindlicher Einreich- und Erstattungsprozess. Wir wünschen uns hier noch mehr Zusammenarbeit- und Kooperationswillen öffentlicher Einrichtungen wie Ministerien, Behörden und der Sozialversicherung, um die Finanzierung und Erstattung moderner Produkte für das Wundmanagement für Steuer- und Sozialversicherungsbeitragszahler:innen in Österreich zukunftsfit zu gestalten“, erklärte Wund?Gesund!-Sprecher Mag. Philipp Lindinger am Donnerstag im Rahmen des Dialogforums „Chronische Wunden im niedergelassenen Bereich“. Mit am Podium waren weiters Raffael Himmelsbach, PhD, von der Ludwig Boltzmann Forschungsgruppe Alterung und Wundheilung, DGKP Peter Kurz von der AWA – Austrian Wound Association sowie Wund?Gesund!-Sprecherin Mag.a Martina Laschet. „Im niedergelassenen Bereich ist große Eile geboten, zumal die Legislaturperiode ihrem Ende entgegen schreitet. Je näher der Wahltermin rückt, desto schwieriger wird es, hier konsensuale Schritte aller Stakeholder zu setzen. Der Finanzausgleich wäre doch eine gute Gelegenheit, endlich auch hier Nägel mit Köpfen zu machen“, so Lindinger weiter.
Nach einem historischen Abriss zur Entwicklung der Wundversorgung seit der Antike fragte Laschet: „Warum ist es im 21. Jahrhundert noch immer so, dass Wundpatient:innen mehrheitlich mit traditionellen statt modernen Verbandstoffen therapiert werden und damit ihr Leidensweg unnötig verlängert wird?“. Sie unterstrich die Bedeutung der Interdisziplinarität heute: „Die gemeinsame Entscheidung von Patient:in, Ärzt:in und DGKP bzw. Wundmanager:in im Sinne eines Behandlungskonzepts steht im Mittelpunkt.“ Die Wund?Gesund!-Sprecherin forderte, den Fortschritt in der Wundversorgung für Patient:innen zugänglich zu machen.
Es fehlt an Versorgungsangeboten und an der Kostenübernahme durch die Sozialversicherung
Kurz vertiefte in der Folge die Darstellung des Prozesses der Wundversorgung und erklärte die Rollenverteilung. „Meine Rolle als Wundmanager ist es häufig, Patient:innen bei der Navigation durch den Behandlungsprozess behilflich zu sein. Theoretisch wäre es einfach, die Behandlungsprozesse entlang der Leitlinien zu gestalten. In der Praxis mangelt es aber an Fußambulanzen, Wundambulanzen und -zentren sowie an der bislang fehlenden Kostenübernahme für pflegerisches Wundmanagement seitens der Kassen“, so Kurz.
Fokus auf die inter- und multiprofessionelle Zusammenarbeit
Auch Himmelsbach, Co-Direktor der Ludwig Boltzmann Forschungsgruppe Alterung und Wundheilung (https://show.lbg.ac.at/) stellte klar: „Es gibt keine übergeordnete Logik, warum in einem Bezirk chronische Wunden in einer Spitalsambulanz und in einem anderen in einer niedergelassenen Ordination behandelt werden. Die gesundheitspolitische Steuerung des Bereichs steckt noch in den Kinderschuhen.“ Er unterstrich, dass eine funktionierende interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit die Voraussetzung für die qualitative Versorgung von Wundpatient:innen bildet. „Für eine koordinierte Patient:innenversorgung ist viel Beziehungsarbeit notwendig, besonders im niedergelassenen Bereich. Sie ist zeitintensiv, wird nicht vergütet und wird meist durch die Pflege gestemmt.”
Über die Initiative Wund?Gesund!
Die Initiative Wund?Gesund! (https://wund-gesund.at) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Kooperationspartnern aus dem Gesundheitswesen. Im Mittelpunkt steht die optimale Versorgung der Patient:innen mit passenden Medizinprodukten: vom einfachen Wundpflaster über hydroaktive Wundauflagen bis zur Wundunterdrucktherapie.
Getragen wird die Initiative von den Mitgliedern 3M Österreich GmbH, Chemomedica Medizintechnik und Arzneimittel Vertriebsges.m.b.H., Coloplast GmbH, Mölnlycke Health Care GmbH, Paul Hartmann Ges.m.b.H., Smith & Nephew GmbH und Sorbion GmbH.
Rückfragehinweis:
Eipeldauer-Consulting e.U.
Mag. Michael Eipeldauer
+43 676 9 222 475
michael@eipeldauer-consulting.com
www.eipeldauer-consulting.com
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